Finger weg von gratis Foto Plattformen?

Finger weg von gratis Foto Plattformen?

Finger weg von gratis Foto Plattformen?

Wenn es darum geht, visuelle Inhalte für Websites oder soziale Medien zu erstellen, sind Bilder unverzichtbar. Viele nutzen sogenannte „Stock Fotos“ von Pixabay, Pexels und anderen Gratis-Fotoplattformen, um den Bedarf an Bildern zu decken. Das Problem dabei ist, dass wir uns oft nicht bewusst sind, dass die Identität des Urhebers nicht völlig sichergestellt ist, und diese Bilder möglicherweise urheberrechtlich geschützt sind. Wenn man diese Fotos und Inhalte nutzt, verstößt man ohne Lizenzierung oder Einholung der erforderlichen Rechte gegen das Urheberrecht.

Seewiese in Altaussee mit Blick auf Dachstein. ©Christoph Reischl

Na und? Ich habe eine Lizenz nach Creative Commons!
Aber ist das auch rechtssicher?

Die Verwendung von Bildern ohne die notwendigen Genehmigungen kann kostspielig sein. Das wissen wir bereits.
Jedoch gibt es die „eigentlich“ tolle Möglichkeit, eine Lizenz nach Creative Commons zu nutzen. „Eigentlich„, weil es schwierig ist im Streitfall die Identität des Urhebers nachzuweisen. Es gibt viele Fälle von Klagen und Rechtsstreitigkeiten, bei denen Unternehmen oder Einzelpersonen wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt wurden. Es ist also wichtig zu verstehen, dass kostenlose Bilder nicht wirklich kostenlos sind. Wenn man sie verwendet, ohne die erforderlichen Genehmigungen einzuholen, kann es zu rechtlichen Konsequenzen kommen.

Aus dem alltäglichen Leben:

Der Eigentümer einer Firma, nennen wir ihn zur Vereinfachung Manfred, entschloss sich vor 5 Jahren seine eigene Website zu gestalten. Weil Manfred Fotos fehlten, suchte er nach fertigem Bildmaterial und stieß auf eine Seite die gratis Inhalte wie Fotos und Grafiken nach Creative Commons (CC) zur Verfügung stellte. Alles schien perfekt.

Jahre später flatterte Post ins Haus. Eine „besorgter Vertreter“ des Urhebers erkundigte sich, ob es denn eine Nutzungserlaubnis gäbe. Manfred müsse diese binnen 48 Stunden vorweisen.

Manfred Verweis nach bestem Wissen und Gewissen auf die gratis Plattform von der er das Foto bezog, als auch auf die Lizenz nach Creative Commons.

Was Günter nicht wusste:

Leider stellt die Plattform die Identität des Urhebers nicht eindeutig fest. Somit gab es in diesem Fall auch keine Beweise die für Manfred sprechen. Manfred droht eine Klage wegen Verletzung des Urheberrechts über mehre tausend Euro.

In diesem Fall ging das ganze zum gluck sehr glimpflich aus und man einigte sich auf eine kleine überschaubare Summe.

Jedoch ist mit dem Urheberrecht nicht zu spaßen.

Es ist daher ratsam, lizenzierte Bilder von vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen. Obwohl es Kosten verursacht, ist es sicherer, Bilder von Stock-Foto-Websites zu kaufen oder sich direkt mit Fotografen in Verbindung zu setzen. Indem man lizenzierte Bilder kauft, kann man sicher sein, dass man die notwendigen Rechte hat, sie auf seiner Website oder in sozialen Medien zu verwenden.

Insgesamt ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Verwendung von urheberrechtlich geschützten Bildern ohne Genehmigung ein großes Risiko darstellt. Man sollte sich nicht auf kostenlose Fotoplattformen verlassen, sondern stattdessen die nötigen Mittel für lizenzierte Bilder aufbringen. Das ist zwar teurer, aber langfristig wird es sich auszahlen, da es einem rechtliche Probleme erspart und das Vertrauen in das eigene Unternehmen oder die eigene Marke stärkt.

Worauf sollte ich achten, wenn ich dennoch Stock Fotos von gratis Plattformen beziehen möchte?

Eine generelles Allheilmittel gibt es hier nicht. Jedoch kann folgendes hilfreich sein:

Stelle sicher dass das Profil des Urhebers stimmig ist!
Der Urheber verwendet 2000 verschiedene Kameras und stellt 70000 eigene Fotos zur Verfügung? – Wohl eher nicht glaubwürdig.


Hinterlegt die Fotoplattform detaillierte Personendaten des Urhebers, und stellt diese im Zweifelsfall zur Verfügung?

Prüfe, ob die Plattform von der du Fotos beziehen möchtest, die Person genau identifizieren kann. Wenn nicht – Finger weg!