
Abgemahnt wegen Fehler auf der Website – Was tun? So gehst du richtig vor

Abgemahnt wegen Fehler auf der Website – Was tun? So gehst du richtig vor
Als Website-Betreiber:in in Österreich kann es passieren, dass man eine Abmahnung erhält – etwa wegen Urheberrechtsverletzungen, fehlender Pflichtangaben im Impressum oder fehlerhafter Datenschutzerklärung. Solche Schreiben kommen oft unerwartet und wirken bedrohlich. Doch mit dem richtigen Vorgehen kannst du Schlimmeres vermeiden.
Was ist eine Abmahnung?
Eine Abmahnung ist eine formelle Aufforderung, ein bestimmtes (rechtlich unzulässiges) Verhalten zu unterlassen. Gleichzeitig wird oft verlangt:
- eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben,
- und Kostenersatz für Rechtsanwaltsgebühren zu zahlen.
In Österreich sind solche Abmahnungen vor allem im Bereich Urheberrecht, Wettbewerbsrecht und Datenschutzüblich.
Schritt-für-Schritt: So reagierst du richtig
1. Nicht in Panik verfallen
Auch wenn die Abmahnung rechtlich formuliert und einschüchternd wirkt: Ruhe bewahren! Niemals ungeprüft zahlen oder unterschreiben.
2. Inhalt genau prüfen
Was wird dir vorgeworfen? Häufige Gründe sind:
- Urheberrechtsverstöße (z. B. unerlaubt genutzte Bilder oder Texte),
- Verletzung von Impressums- oder Datenschutzerfordernissen,
- Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht (z. B. unzulässige Werbeaussagen).
3. Fristen beachten
Abmahnungen setzen meist sehr kurze Fristen (z. B. 7 Tage). Diese solltest du nicht ignorieren, aber du musst auch nicht sofort reagieren. Du hast Zeit, professionelle Hilfe einzuholen.
4. Rechtsanwalt einschalten
In fast allen Fällen ist es ratsam, einen Anwalt für IT- oder Medienrecht in Österreich zu kontaktieren. Der Anwalt kann:
- prüfen, ob die Abmahnung berechtigt ist,
- eine eventuell nötige modifizierte Unterlassungserklärung formulieren,
- unberechtigte oder überhöhte Forderungen abwehren.
5. Verstoß beheben
Wenn der Vorwurf berechtigt ist (z. B. ein nicht-lizenziertes Bild), solltest du den Fehler sofort beheben, also etwa das Bild entfernen oder austauschen.
6. Keine Schuldeingeständnisse ohne Prüfung
Schreib keine Rechtfertigungs-E-Mail und unterschreib nichts ohne rechtliche Beratung – das kann rechtlich nachteilig sein.
Wie lassen sich Abmahnungen in Zukunft vermeiden?
Als Webdesigner sehe ich häufig dieselben Fehlerquellen. Das kannst du tun:
✅ Impressum und Datenschutzerklärung nach österreichischem Recht erstellen (z. B. mit einem aktuellen Generator oder Anwalt)
✅ Nur Bilder, Texte, Musik oder Videos mit klarer Lizenz verwenden (z. B. von Plattformen wie Unsplash mit CC-Lizenz oder käuflich erworben)
✅ Bei Shop-Websites: Alle Pflichtangaben nach E-Commerce-Gesetz (ECG) und Fern- und Auswärtsgeschäfte-Gesetz (FAGG) einhalten
✅ Regelmäßig einen Website-Check machen lassen (z. B. durch Fachleute oder Tools)
Fazit
Eine Abmahnung ist zwar unangenehm – aber kein Weltuntergang. Wer richtig reagiert und die eigenen Inhalte laufend prüft, schützt sich langfristig vor hohen Kosten und rechtlichen Problemen.
Wenn du Hilfe beim rechtssicheren Aufbau deiner Website brauchst oder deine bestehende Seite auf mögliche Stolperfallen prüfen lassen willst – melde dich gerne bei mir! Ich unterstütze dich mit Fachwissen und Praxiserfahrung.